42,195 km, über 2025 Höhenmeter
Das sind die Zahlen, die den Jungfrau Marathon besonders machen. Doch nicht nur diese Zahlen, sondern
auch die wunderschöne Umgebung, die es entlang der ganzen Strecke – als Zuschauer und Läufer –
immer wieder zu bestaunen gibt, lassen die Herzen höherschlagen. Natur pur! Am Start in
Interlaken lässt sich das Ziel bereits erahnen. Der Blick zu der Jungfrau, welche zum berühmten
Dreigestirn der Alpen «Eiger, Mönch und Jungfrau» gehört, gibt die Richtung vor. Der
Jungfrau-Marathon führt durch viele wechselnde Szenarien, am Brienzersee entlang, durch
traditionelle Bergdörfer und schließlich an einer fantastischen Bergkulisse vorbei. Die
einmalige Stimmung, welche auf der Strecke von Alphornbläsern und Dudelsackspielern unterstützt
wurde, macht diesen Lauf zu einem faszinierenden Ganzen.
In diesem Jahr gab es (Corona bedingt) eine geänderte Streckenführung. Gestartet wurde am Interlakener Flugplatz und nicht wie üblich in der Stadtmitte. Das Ziel befindet sich auf dem Eigergletscher auf 2333 m Höhe; das Ziel wurde von der kleinen Scheidegg auf den Eigergletscher verlegt. Für uns Läuferinnen und Läufer hieß es: Zusätzliche 233 Höhenmeter
Nach einer verregneten Nacht von Freitag auf Samstag 11. September, klarte zum Start am Morgen die Wolkendecke auf. Gestartet wurde ab 7.15h in Blöcken. Bis Kilometer 25 verlief die Strecke im gemäßigten Anstieg (250 Höhenmeter).
Ab Kilometer 26 geht es durch die berühmt berüchtigte „Wand“ in Serpentinen bis nach Wengen (470 Höhenmeter). Die Streckenangabe ist ab sofort nicht mehr in Kilometer sondern in Teilabschnitte von 250 Meter aufgeteilt. Der nächste Abschnitt geht über Asphalt und einen Wanderweg steil bergauf zur Wengernalp (590 Höhenmeter). Über einen 4 Kilometer langen Bergweg, der mit Geröll und Felsen durchsetzt ist, geht es weiter steil bergauf. Ab Kilometer 38 konnte ich das Ziel schon sehen. Eine lange Reihe an Läufern bahnt sich den Weg über eine Gletschermoräne. Hier ist kein schnelles Laufen mehr möglich.
Der beschwerliche Anstieg wird durch Dudelsackspieler und die atemberaubende Kulisse mit Blick auf den Eigergletscher, die Berge Eiger, Mönch und Jungfrau erleichtert. Meine Zeit für die letzten 4 Kilometer: Ca. 500 Höhenmeter in 50 Minuten! Nach 4 Stunden 57 Minuten erreiche ich schließlich das Ziel auf dem Eigergletscher.
Fazit: Der Marathon war sehr gut durchorganisiert. Es wurden seitens des Veranstalters über 11
Verpflegungsstationen aufgebaut (von Cola bis Bouillon, über Energiegels bis Riegel und Obst.)
Ein Marathon, in einer faszinierenden Bergwelt, der bei diesem schönen Wetter mich jeden Schmerz
schnell vergessen lies.
Sportliche Grüße, Frank