Germanenkampf am 23.10.2004 in GelnhausenInteressante Wettkämpfe in ungewohnten Disziplinen

Wie im Vorbericht bereits angekündigt gingen an diesem Wochenende auf dem Sportplatz in Gelnhausen einige Athleten zur Wiederbelebung einer alten Tradition in sonst eher unüblichen Disziplinen an den Start.
Zum ersten Mal seit 1997 wurde wieder ein Germanenkampf durchgeführt und kann durchaus als Erfolg bezeichnet werden.
Auch wenn aufgrund der relativ kurzfristigen Planung nur ein relativ geringe Anzahl von Athleten am Start war, tat dies dem Spass keinen Abbruch.
In drei Gewichtsklassen unterteilt traten insgesamt 10 Athleten an.
Bei den Junggermanen (unter 70 kg) waren mit Marius Max Müller und Fabian Leipold zwei Athleten am Start. In der Jumboklasse (über 90 kg) traten mit Stephan Dorendorf, Michael Pieroth und Markus Seidel drei Athleten an.
Die mittlere Gewichtsklasse (70 kg - 90kg) stellte mit Martin Imhof, Michael Fuse, Bernd Gemmel, Dervis Ekic und Stefan Zülch das größte Starterfeld.
Diese Aufteilung in Gewichtsklassen spielte letztendlich aber nur bei der Endabbrechnung eine Rolle. In den Wettkämpfen wurde gemeinsam angetreten.
In der ersten von fünf Disziplinen ging es zum Steinstoßen. Der Stein hat hierbei ein Gewicht von 7,26 kg und kommt somit natürlich den Athleten in den höheren Gewichtsklassen zugute.
Das Endresultat sprach aber eine leicht andere Sprache. Die weitesten Versuch wurden von Athleten der mittleren Gewichtsklasse erzielt werden.
Kugelstoßer Stefan Zülch entschied mit 11,77 m den Wettbewerb vor Stabhochspringer Martin Imhof mit 10,61 m. Erst nach den beiden folgten bei den Jumbos Michael Pieroth mit 9,98 m und Stephan Dorendorf mit 9,96 m. Dervis Ekic, einer der jüngsten Starter, konnte mit 8,37 m eine hervorragende Weite erzielen. Auf den Plätzen dahinter landeten mit 7,86 m Michael Fuse, mit 7,77 m Markus Seidel, der sonst eigentlich für den TV Wächtersbach im Handball auf Torejagd geht, mit 7,37 m Marius Max Müller, mit 6,75 Bernd Gemmel und mit 6,37 m Fabian Leipold.
Nachdem man sich standesgemäß an einigen Glässchen Meet gestärkt hatte ging es zur vielleicht schwersten Disziplin, dem Baumstammwerfen.
Nicht nur das der Baumstamm mit 36 kg ein nicht zu unterschätzendes Gewicht hatte, so galt es auch die richtige Technik herauszufinden, um ihn möglichst weit weg zu schleudern.
Als effektivste Technik stellte sich die schon von den schottischen Highlandgames bekannte Technik heraus, bei der es gilt den Baumstamm zu einem Überschlag zu bringen und so eine noch größere Weite zu erzielen.
Stephan Dorendorf machte sich hierbei seine Größe zu Nutzen und gewann schließlich mit 6,84 m vor Martin Imhof mit 6,35 m und Michael Pieroth mit 6,06 m.
Das Werfer auch ein gute Sprungkraft haben stellte Stefan Zülch in der folgenden Disziplin, dem Standweitsprung, unter Beweis.
2,80 m sprang er im ersten Versuch und konnte damit alle anderen hinter sich lassen, auch wenn Martin Imhof im letzten Versuch mit 2,78 m nocheinmal ganz dicht heran kam. Den dritten Platz konnte sich Stephan Sorendorf mit 2,52 m ganz knapp vor Markus Seidel mit 2,50 m sichern.
In der nun folgenden Disziplin, dem Speerzielwerfen, kam es einmal weniger auf Kraft, als auf Geschicklichkeit und Zielgenauigkeit an. Eine ca. 5 m entfernte Scheibe galt es möglichst im Zentrum zu treffen. Ein Zentrumstreffer gab 300 Punkte, der Bereich darum 200 Punkte, dann 100 Punkte und selbst das Treffen der Scheibe gab noch 50 Punkte.
Jeder Athlet hatte hierbei drei Versuche, die zur Gesamtpunktzahl addiert werden.
Soweit zur Theorie, doch die Praxis sah dann etwas anders aus.
Das Treffen der Scheibe stellte die meisten Athleten schon vor ein großes Hindernis. Am besten zielen konnte mit 250 Punkten Dervis Ekic. Den zweiten Platz teilten sich mit 200 erzielten Punkten Michael Pieroth, Marius Max Müller und Bernd Gemmel.
Die letzte Disziplin, das Sauschleifen, stellte die Athleten nocheinmal vor eine schwere Aufgabe. Natürlich wurde hier keine echte Sau gezogen, sondern ein Autoreifen der mit Hantelscheiben aufgefüllt, auf ein Gewicht von 46 kg kam.
Über eine Strecke von 25 m galt es nun ein möglichst schnelle Zeit zu erzielen.
Stefan Zülch konnte hier erneut mit 5,8 sec. die schnellste Zeit verbuchen. Zweiter wurde Martin Imhof mit 6,2 sec. und Stephan Dorendorf mit 6,6 sec.
Die Ergebnisse aller fünf Disziplinen wurden nun Anhand einer Punktetabelle in Punkte umgelegt und zusammengezählt.
Bei den Junggermanen erkämpfte sich Marius Max Müller vor Fabian Leipold den ersten Platz. Stefan Zülch konnte bei der mittleren Gewichtsklasse den Sieg vor Martin Imhof und Dervis Ekic erkämpfen. Stephan Dorendorf wurde bei den Jumbos Sieger vor Michael Pieroth und Markus Seidel.
Die Gesamtwertung konnte Stefan Zülch der Sieger der mittleren Gewichtsklasse erringen.
Der Ablauf der Veranstaltung soll für das nächste Jahr übernommen werden und hoffentlich können sich noch mehr Athleten als dieses Jahr dafür begeistern.