Deutsche Mehrkampfmeisterschaften U23 und U16Gold für Kratz und Bronze für Grauel
Am vergangenen Wochenende wurden in Bernhausen bei Stuttgart die Deutschen Mehrkampfmeisterschaften der Aktiven, der U23 und der U20 sowie in Halle/Saale die Deutschen Mehrkampfmeisterschaften der U18 und U16 ausgetragen. Der TV Gelnhausen war mit zwei Athletinnen in Halle sowie mit zwei Athleten in Bernhausen vertreten. Trotz teilweise wolkenbruchartiger Regenfälle konnten herausragende Ergebnisse erzielt werden.
In Halle an der Saale traten Alexandra Scharf im Siebenkampf der weiblichen Jugend U18 und Louisa Grauel im Siebenkampf der U16 an.
Alexandra blieb aufgrund einer Verletzung leider schon im Hochsprung, der zweiten Disziplin, ohne gültigen Versuch. Sie versuchte in der Folge zwar noch mit angezogener Handbremse die anderen Diziplinen so gut es eben ging durchzustehen, entschied sich letztlich aber in Absprache mit den Trainern zum Abbruch des Siebenkampfes. Wir fühlen mit ihr und wünschen ihr eine möglichst schnelle Genesung.
Louisa zeigte sich direkt in der ersten Disziplin, dem 80 Meter Hürden Sprint, hellwach und kam mit 11,37 Sekunden als mit Abstand Schnellste in Ziel. Im Speerwurf, der zweiten Disziplin, musste sie mit 29,84 Metern leider etwas kleinere Brötchen backen. Lotte Gretzler vom USC Mainz und auch Elenor Servatius vom Athletic-Team Wittlich, die sie im Hürdensprint noch klar hinter sich lassen konnte, machten mit 38,92 Metern, bzw. 33,59 Metern zahlreiche Punkte auf sie gut.
Im Weitsprung zeigte Louisa wieder eine starke Leistung und kam mit 5,61 Metern auf die zweitbeste Weite. Ihre engsten Konkurentinnen Elenor Servatius und Lotte Gretzler sprangen aber annähernd ähnlich weit, sodass Louisa auf sie nur wenige Punkte gut machen konnte. Ganz anders stellte sich die Situation aber im den ersten Wettkampftag abschließenden 100 Meter Sprint dar. Mit 12,09 Sekunden ließ Louisa ihren direkten Konkurentinnen keine Chance und nahm ihnen über eine halbe Sekunden ab. Dank ihrer starken Leistungen in den Sprint Disziplinen sowie im Weitsprung ging Louisa als Führende in den zweiten Wettkampftag.
Im Hochsprung hatte sie hier mit übersprungen 1,43 Metern leider klar das Nachsehen gegenüber Lotte Gretzler (1,58 Metern) und Elenor Servatius (1,55 Meter) und viel auf den zwischenzeitlichen dritten Platz zurück. Auch im Kugelstoßen konnte Louisa mit 9,88 Metern auf ihre ärgsten Konkurentinnen kaum Punkte aufholen und blieb vor dem abschließenden 800 Meter Lauf auf dem dritten Platz. In diesem zeigte sie eine klasse Leistung und lief in 2:27,09 Minuten als Drittschnellste ins Ziel. Trotz dieses tollen Ergebnisses änderte sich an ihrer Gesamtplatzierung nichts mehr. Mit 3863 Punkten stellte sie eine neue persönlich Bestleistung auf und belegte hinter Lotte Gretzler (3968 Punkte) und Elenor Servatius (3880 Punkte) den tollen dritten Platz.
Im badenwürtembergischen Bernhausen begannen die Meisterschaften aufgrund starker Regenfälle mit einer halbstündigen Verspätung. Martin Kratz machte dies aber überhaupt nichts aus und startete im 100 Meter Sprint in 11,13 Sekunden direkt mit der schnellsten Zeit in den Wettkampf. Auch im Weitsprung zeigte Martin seine ganze Klasse und holte sich mit 6,84 Metern auch in dieser Disziplin den Sieg. Einen weiteren Sieg ließ er im anschließenden Kugelstoßen folgen. Mit 12,99 Metern nahm er seinem bis dahin engsten Verfolger Jan Volkmar vom Eschweger TSV einen ganzen Meter ab. Im Hochsprung, wo er schon seit einiger Zeit mit einer hartnäckigen Verletzung im Sprungfuß kämpfen musste, zeigte er nach einer Umstellung seines Anlaufs, dass auch hier kein Weg an ihm vorbeiführt. Mit guten 1,94 Metern, nahm er auch hier seinen Verfolgern viele Punkte ab. Selbst im den ersten Wettkampftag abschließenden 400 Meter Lauf, der sonst nicht zu seinen stärksten Disziplinen zählt, gab sich Martin keine Blöße. In 52,10 Sekunden sicherte er sich auch in der fünften Disziplin den Sieg und ging somit als Führender in den zweiten Wettkampftag.
An diesem gelang ihm im 110 Meter Hürdensprint ein Auftakt nach Maß. In 15,20 Sekunden blieb er über eine halbe Sekunde vor dem bis dahin Zweitplatzierten Jan Volkmar und vergrößerte damit seinen Vorsprung in der Gesamtwertung. Im Diskuswurf galt es dann einen kleinen Schreckmoment zu überstehen. Die ersten beiden Würfe waren zwar weit, vermutlich über 40 Meter, aber leider auch hauchzart ungültig. Im dritten Versuch ging es somit schon um alles oder nichts. Mit einem Standwurf auf 35,57 Meter verschenkte er zwar zahlreiche Punkte, blieb aber im Rennen um den Deutschen Meistertitel. Mit 4,40 Metern im anschließenden Stabhochsprung zeigte Martin dann zwar wieder eine gute Leistung, doch konnte Jan Volkmar, dank eines Sprungs über 4,90 Metern, viele wichtige Punkte gut machen. Im Speerwurf blieb Martin mit 48,34 Metern etwas unter seinem Leistungsvermögen und verlor auch hier wichtige Punkte auf Jan Volkmar, der auf 54,62 Meter kam. Vor dem finalen 1500 Meter Lauf hatte Martin aber dennoch noch ein Polster von gut 150 Punkten auf seinen engsten Verfolger. In 4:57,31 Minuten ließ Martin nichts anbrennen und kam über eine halbe Minute vor Jan Volkmar ins Ziel. Mit ganz starken 7014 Punkten konnte Martin somit den Deutschen Meistertitel und eine neue persönliche Bestleistung feiern.
Unserem zweiten Starter Jonas Harner erging es leider nicht ganz so gut. Nach einem durchschnittlichen ersten Wettkampftag, bekam er in der Nacht Fieber und Schüttelfrost und musste den Wettkampf abrechen.
Wir wünschen Alexandra und Jonas Gute Besserung und gratulieren Louisa und Martin zu ihren tollen Ergebnissen.